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THE MEDITATIVE STATE

Come TogetherNox Vahn & Marsh

Präambel

Im Jahr 2021 hat die Anzahl der Fahrräder in Deutschland die Zahl der Einwohner erreicht. Rein statistisch steht jeder Person in Deutschland ein Fahrrad zur Verfügung. Viele haben sicherlich keines, andere dafür viele. Das Rad ist vielseitig geworden. Das Rad ist der Weg zur Arbeit, Einkaufshilfe, Kindertransporter, Sportgerät. Für mich ist das Rad eine ganze Menge. Im Alltag Transportmittel, aber auch sehr häufig Rennmaschine. Über die Jahre zu einem Lebensmittelpunkt geworden, eine Comfort-Zone auf dem Bike zu sitzen. Damit bin ich nicht allein.

Wir fühlen uns ein bisschen wie Pantani, wenn man den Berg schneller hochfährt, als man es sich vorher zugetraut hat. Auch wenn nicht jeder von uns Leistungssportler ist.

Wir lieben das Gefühl, wenn es auf smoothen Asphalt den Wind im Rücken immer schneller rollt. Auch wenn nicht jeder von uns Rennen fährt.

Wir sind alle stolz wie Oscar, wenn wir die verdammte 24% Rampe gepackt haben. Auch wenn nicht jeder von uns eine Bestzeit aufstellen wollte.

Wir alle kennen das Gefühl, wenn die Beine nach einer langen Tour einfach leer sind und der Kopf zufrieden. Auch wenn für jeden diese Tour unterschiedlich ist.

Wir alle kennen irgendwie diesen Meditative State auf dem Rad. Auch wenn jeder von uns einen anderen Weg zurücklegt, um ihn zu erreichen.

Räder, Helme, Kleidung und alles, was du auf dem Rad brauchst, wird aber seit langer Zeit anders beworben. Was wir so sehen, scheint eher an eine elitär wirkende Minderheit adressiert zu sein. An jene, die wie ein Tour-Profi ausschließlich Alpenpässe im Wiegetritt hochfahren, ohne einen Tropfen Schweiß zu vergießen. Idealerweise zur goldenen Stunde im Unterlenker ohne Gesichtsausdruck.

Ich weiß nicht, wie du deinen wöchentlichen Tourmalet hochfährst, bei mir würde das aber sicherlich weniger locker aussehen. Natürlich möchte ich mich wie jeder andere auch sportlich, schnell und kraftvoll fühlen. Ich weiß aber, dass ich das nicht immer bin, und du sicher auch nicht. Dennoch haben wir uns unser Rad, unsere Bibs im Schrank, das verschüttete ISO-Pulver in der Küche genauso verdient.

Wenn sich jemand vom sterilen Werbe-Pantani ohne Schweißdrüsen angesprochen fühlt, kann ich das verstehen, da es sicher viele gibt, die genau so gerne ihre Tourmalets fahren würden.

Aber die Realität ist mehr. Die Realität ist Schwitzen, Fluchen, keinen Bock mehr haben und trotzdem weiter treten, stolpern, rote Ampeln, Cola von der Tanke, Hungerast, ein 8. Platz beim Segment und trotzdem feiern, weil bereits 1273 Leute vorher langsamer waren, danach fast kotzen, Rollen lassen, wenn die Beine nicht mehr wollen und dann fährt man ungeplanter Weise doch in den idyllischen Sonnenuntergang. Gehört alles dazu, und dir fallen gerade bestimmt noch mehr Punkte ein.

So will ich Radsport zeigen.

Beide Seiten haben ihren Platz. Wir stemmen uns gegen unsere eigenen Challenges und gewinnen jedes Mal, wenn wir uns aufs Rad setzen. Jeder hat das Recht, sich krass zu fühlen wie Ulle ´97.

Und ebenso sind wir alle nur Menschen, die auch mal leiden und sich quälen. Diese Perspektive hat auch ihren Platz.

 

 

What is it all about?

Cycling Jersey + Shorts. Die Kleidung die uns vertrauter ist als so manches Alltagsoutfit. Die Kleidung der wir blind vertrauen auf unseren Abendteuern.

Output

Grenze zwischen Medien möglichst auflösen. Videos, lieber kurz als zu lang. Minimalistische Reels mit um so mehr Mood. Fotomaterial für Slides, die auch Gifs aus Reels / Videos beinhalten.

Topics

Elmar, Pia, ? // Road / Gravel

Mara, Anne // Bike-Packing

Chris // Road / Urban

DOs & DON'Ts

Helm, Socken, Schuhe, Brille, Bike dürfen Farbe zeigen. Ringe, Ketten, her damit. Natürlich grob abgestimmt zu Jersey+Shorts. Doch Stealth Rider in black only sind langweilig und zum Glück in der Unterzahl.

Emotionen aller Art, Freude bis Frust, Anstrengung bis Erleichterung zeigen.

Nicht jede Radtour findet auf dem Tourmalet im Sonnenuntergang statt. Die Realität hat ebenso die schnelle Feierabendfahrt bei bewölktem Himmel aus der Stadt raus. Daher: Die Landschaft und das Wetter darf auch schön sein. In seiner natürlichen Schönheit so wie sie dann ist. Bilderbuch Sonnenuntergang wird nicht provoziert.

Die meisten von uns sind keine Profisportler - Es muss nicht immer nach einem 35er Schnitt aussehen.

Klischees der Radsportwerbung vermeiden. Emotionsloser Wiegetritt im Unterlenker für 30 Sekunden z.B. Oder die klassischen Intros in denen man im Studio aufgenommene Ketten- und Rollgeräusche hört und jemand schnell fährt, dann setzt die Musik ein. Klischee. Don't.

Szenen abseits der Pace-Elite. An der roten Ampel stehen. Stopp an der Tanke. Stopp beim einzigen Kaufmannsladen weit und breit. Husten und Röcheln nachdem man die Dauer des Segmentes doch etwas überschätzt hat.

Sich feieren. Klares Do. Auch wenn die wenigsten von uns Tour-Profis sind, will ich allen eine Bühne geben auf der wir uns fühlen kann wie Ronaldo beim SUIII. Hero-Shots - krass da stehen - posen mit understatement. Denn jeder von uns hat es sich verdient. Nicht nur Ronaldo, nicht nur Pantani. Portraits ruhig off bike. Zeigt auch das Produkt gut.

Perspektive

Nah dran statt nur dabei. Weitwinkel. Ran gehen. Keine Beobachter-Vibes. Handheld. Shaky wenn Action. Ruhig wenn Ruhe. Vielleicht auch mal mit Handy und Actioncam filmen, sodass es auch wie manchmal wie von einem Mitfahrer gefilmt anfühlt. Kein Drohne. Drohne sieht zwar immer nice aus, aber nur Influencer haben beim Biken eine dabei. Zu sehr steriler, unbeteiligeter Beobachter.

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